Ich fotografiere gerne Menschen und ich fotografiere gerne in der Natur bzw. die Natur. Im ersten Moment scheinen beide Bereiche so unterschiedlich, aber sie sind es eigentlich gar nicht. Eigentlich.
In beiden lassen sich unglaublich viele Facetten finden. In beiden lässt sich das Echte, das Unscheinbare hervor bringen und in Szene setzen.
Selbst wenn ein Zweig oder vertrockneter Halm ganz unscheinbar inmitten von anderen Zweigen heraus hängt, so lässt er sich über Blende, Perspektive, Licht oder ähnlichem irgendwie interessant fotografieren. Das finde ich sehr reizvoll daran.
Und so ist es bei den Menschen auch. Nur ist es bei den Menschen etwas schwieriger diese Momente herauszukitzeln oder zu erwischen.
Die Natur ist einfach da, ich kann mir Zeit lassen und egal was ich tue, sie ist immer echt. Bei Menschen braucht es oft einige Zeit, bis sich die echten Momente zeigen (oder auch nicht). Aber das lässt sich durch lockere Gespräche ändern.
Meist macht es sich bezahlt direkt nach der eigentlichen Pose abzudrücken, in dem Moment, in dem sich das Gesicht wieder entspannt, die Person wieder in sich geht oder lächelt (und damit meine ich echtes Lächeln).
Der Grund, warum ich mehr Naturfotos habe als Fotos von Menschen ist, dass die Natur immer Zeit hat. Mit Menschen braucht es Termine und Einverständnisse. Das macht es manchmal kompliziert. Jedenfalls für mich, für meinen Alltag und für die Art, wie ich Menschen fotografieren möchte. Für ein paar Naturfotos brauche ich nur einen Schritt aus der Tür machen.
Das schöne ist, dass sich beides kombinieren lässt.
Danke an Miri, eine tolle Kollegin und Freundin. Es hat viel Spaß gemacht.